Mit der Offenlegung der Kampagnenfinanzierung für die Abstimmungen im November taucht ein berühmter Zürcher Oberländer Name auf: Die Vontobel-Erbin Maja Baumann. Sie buttert 100'000 Franken in die Kampagne der FDP gegen die JUSO-Initiative für eine Zukunft. Damit exponiert sich die Pfäffiker Urenkelin des Privatbank-Gründers Vontobel ungewöhnlich stark für ihre Verhältnisse. Dies lässt die JUSO Zürcher Oberland nicht unkommentiert stehen.
«Es war längst klar, dass die seit Monaten laufende, extrem kostspielige Propagandakampagne der Rechten von Superreichen gesponsert wird. Dass eine davon in der Nachbarschaft wohnt, zeigt, wie präsent der Klammergriff der realitätsfernen Millionen-Erb*innen auch auf dem Land ist!» erklärt Severin Gada, Co-Präsident der JUSO ZO.
Durch das Investmenthaus Vontobel wurde Maja Baumann per Geburt zu einer der Reichsten Zürcher Oberländer*innen. Das genaue Vermögen lässt sich bloss schätzen. Allein aus ihren Anteilen an der Bank Vontobel fliesst der Familie Jahr für Jahr ein riesiger Ertrag zu. Eine Summe, die für fast alle andere Bewohner*innen von Pfäffikon und Umgebung unvorstellbar wäre. Für Maja Baumann scheint das jedoch kaum Anlass, sich stärker für den Klimaschutz und das Gemeinwohl zu engagieren. «Anstatt einen gerechten Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise zu leisten, steckt sie ihr Geld lieber in die FDP-Kampagne», kritisiert Severin Gada. «Dass eine Milliardenerbin mitten unter uns lebt und trotzdem alles daran setzt, die Interessen
der Superreichen zu verteidigen, zeigt vor allem eines: wie gross die Angst davor sein muss, endlich finanzielle Verantwortung zu übernehmen.»
Vontobel ist schon mehrfach wegen dubioser Ölinvestments in Dubai und der Vermögensverwaltung von milliardenschweren Vertreter*innen der Fossillobby in die Schlagzeilen geraten. Gleichzeitig weigert sich Frau Baumann nun, ihre Verantwortung bei der Bekämpfung der grössten Krise unserer Zeit wahrzunehmen. «Die Initiative für eine Zukunft will lediglich, dass Superreiche ihren Anteil zur Bekämpfung der Klimakrise leisten.» sagt Severin Gada.
Die Bank und auch ihre Erbin stellen sich gerne als bodenständig und kleinbürgerlich dar. Auch dem widerspricht die JUSO vehement: «Das ist die Bank, die in Uli Hoeness’ Steuerhinterziehung verwickelt war, eine Bank, die so viel «Dräck am Stäcke» hat, dass sich sogar Raiffeisen von ihr distanziert.» «Ich glaube nicht, dass Maja Baumann per se ein schlechter Mensch ist. Dass sie sich jedoch mit einer derartigen Vehemenz dagegen wehrt, auch nur einen kleinen Teil ihres Vermögens in die Bekämpfung der Klimakrise zu investieren, zeugt von wenig Weitblick. Die Klimakrise wird für Superreiche zwar weniger lebensbedrohlich als für vulnerable Personen in anderen Erdregionen, lustig wird es hier jedoch trotzdem nicht werden.» so Silas Muggli, Präsident der JUSO Kanton Zürich.