Sehr geehrter Verein HALL OF FAME EVENTS
Am 20. November 2019 soll in Ihrem Klub ein Konzert der Band “Mayhem” stattfinden. Mitglieder besagter Band fielen in der Vergangenheit immer wieder durch rechtsradikale Äusserungen auf. So liess der Schlagzeuger Jan Axel Blomberg, bekannt unter seinem Pseudonym “Hellhammer” in einem 1998 erschienen Interview verlautbaren, Black Metal sei “Etwas für Weisse. (...)” und “wie bei den Tieren” seien “manche Rassen intelligenter”. 2007 bestätigte er seine Aussagen inhaltsgemäss in einem weiteren Interview.
Im Laufe der Bandgeschichte blieb es nicht bei vereinzelten Aussagen - Auch durch Verwendung nationalsozialistischer Symbolik setzte die Band Zeichen: Auf der Schallplatte eines ihrer Songs prangt das Emblem des norwegischen SA-Pendants, “Hellhammer” liess sich auf einem Albumcover mit Hakenkreuzbinde abbilden und im Proberaum der Band hingen prominent Hakenkreuzflaggen. Ist Provokation bis aufs Äusserste zwar ein bekanntes Stilmittel des Black Metal, so kann die Ernsthaftigkeit der verwendeten Symbolik im Hinblick auf die rechtsradikale Gesinnung des Schlagzeugers nicht mehr geleugnet werden.
Dass das Zürcher Oberland ein Nazi-Problem hat, ist ein offenes Geheimnis. Ob rechtsradikale Tätowierer in Bubikon, lokale Nazi-Bands oder national bekannte, gewaltbereite Faschisten aus der Region - die rechtsextreme Szene liegt wie ein dunkler Schatten über dem Oberland.
Es ist moralische Pflicht jeder aufrichtigen Person, sich gegen diese menschenverachtende Ideologie aufzulehnen und schützend vor die Mitmenschen zu stehen, die den Nazis aufgrund eines imaginären Rassenkonstrukts ein Dorn im Auge sind. Diskriminierende Aussagen aufgrund von Ethnie sind menschenverachtend, menschenrechts- und verfassungswidrig und im Zuge der Rassismus-Strafnorm verboten. Indem Sie eine rechtsradikale Band bei sich auftreten lassen, fördern Sie die Verbreitung ebenjenes Gedankengutes. Aus diesen Gründen fordern wir Sie auf, klar Stellung zu beziehen und das Konzert von “Mayhem” abzusagen. Rechtsradikales Verhalten ist weder zu entschuldigen, noch zu tolerieren.
In Erwartung einer schnellen Reaktion
Jungsozialist*innen Zürich Oberland
08.11.2019