Kein Profit mit Genozid!

31.03.2021

Protestaktion der JUSO gegen Uster Technologies

"Kein Profit durch Genozid" stand auf dem grossen Banner, mit dem die Jungsozialist *innen Zürcher Oberland am Dienstagnachmittag in Uster posierten. Es handelte sich um eine Protestaktion gegen die Firma "Uster Technologies". Sie machten darauf aufmerksam, dass Uster Technologies Beziehungen mit dem Textilunternehmen Changji Esquel in China pflegt. Damit ist die Firma massgeblich am kulturellen Genozid von hunderttausenden Uigur *innen beteiligt.

Kürzlich veröffentlichte das SRF einen schockierenden Bericht über die Verwicklung Schweizer Unternehmen in die Textilherstellung in Xinjiang, China. Eines davon ist Uster Technologies, welche Beziehungen zu Changji Equel pflegt und die Firma sogar mit seinem Qualitätszertifikat ausgezeichnet hatte. In der neuesten Ausgabe berichtet die WOZ über die tragischen Zustände in Xinjiang. Durch Verdrängung und Ausschluss haben viele der heute etwa dreizehn Millionen Uigur*innen in den letzten beiden Jahrzehnten ihr Land oder ihre Arbeitsstelle verloren. Verarmung und Verschuldung, die Diskriminierung bei Jobsuche, Wohnungsvergabe, Bankkrediten sowie die Verweigerung von Aufenthaltsbewilligungen und Reisepässen sind Facetten eines umfassenden, rassistischen Ausgrenzungsprozesses. Auf den Widerstand der Uigur*innen und anderer muslimischer Bevölkerungsgruppen, der darauf folgte, reagierte die chinesische Regierung mit zunehmender Repression, die ab 2014 in den staatlichen «Volkskrieg gegen den Terror» überging. Minderheiten werden in Xinjiang in Umerziehungslager gesperrt, wo sie Folter und Missbrauch ausgesetzt sind. Zudem müssen sie Zwangsarbeit verrichten, dies vor allem auch auf Baumwollfeldern und in der Textilbranche. “Dass eine Schweizer Firma wie Uster Technologies solch menschenrechtsverachtende Zustände unterstützt ist untragbar”, so Olivia Geisser, Co-Präsidentin der JUSO Zürcher Oberland. Das Banner mit den Worten “kein Profit durch Genozid” soll die Thematik noch einmal in das Sichtfeld der Öffentlichkeit rücken. Die Jungsozialist*innen prangern damit den kulturellen Genozid an den Uigur*innen an. Denn die chinesische Regierung zielt darauf ab, die Wesensmerkmale der Uigurischen, ethnischen Identität auszulöschen und sie mit der Han-chinesischen Kultur zu überschreiben. “Wir fordern, dass sich Uster Technologies von Changji Equel distanziert und sich aus der Region zurückzieht!”, ergänzt Olivia Geisser abschliessend.

"Kein Profit mit Genozid" steht auf dem Transparent der Aktivist*innen
"Kein Profit mit Genozid" steht auf dem Transparent der Aktivist*innen