JUSO Zürcher Oberland sammelt mit Protestaktion über 25’000 Franken für Geflüchtetenhilfswerke

08.03.2023 - Dario Vareni (er/ihn)

JUSO Zürcher Oberland sammelt mit Protestaktion über 25’000 Franken für Geflüchtetenhilfswerke

Der Protestmarsch Freiheitstrychler durch das Zürcherische Seegräben resultierte unfreiwillig in über 25’000 Franken Spenden für Hilfsorganisationen für Geflüchtete und Asylsuchende. Die JUSO Zürcher Oberland hat eine Spendenaktion lanciert, mit der für jeden Meter, den die Demonstrierenden in Seegräben zurücklegen, mehr Geld für Organisationen wie die Schweizerische Flüchtlingshilfe gesammelt wird.

Am Dienstag Nachmittag marschierten die Freiheitstrychler, andere Teilnehmende sowie einige Neonazis durch Seegräben im Zürcher Oberland. Sie reagieren auf eine Wohnungskündigung, die aus einer Fehlkalkulation der Gemeinde resultierte und ursprünglich mit der Unterbringung von Asylsuchenden gerechtfertigt wurde. Auch Rechtsextreme nahmen am Protestmarsch teil und nutzten die Situation, um Stimmung gegen Asylsuchende zu machen.

Als Protest gegen die Hetze gegen Asylsuchende lancierte die JUSO Zürcher Oberland eine Spendenaktion. Spendende konnten angeben, wie viel sie pro Meter, den die Rechten durch Seegräben marschierten, spenden wollen. Kurz vor 17 Uhr war klar: Der Demozug legte 1’235 Meter zurück und generierte so mehr als 25’000 Franken an versprochenen Spenden. Über 150 Personen haben an der Spendenaktion teilgenommen.

Dario Vareni, Co-Präsident der JUSO Zürcher Oberland, zeigt sich trotz der erfolgreichen Spendenaktion besorgt: “Für mich es schockierend, was die SVP mit ihrerer Hetze anrichten kann. Vor knapp zwei Wochen skandalisieren sie die Wohnungskündigungen, die nachweislich nicht wegen Asylsuchenden vollzogen wurden, und eine Woche später stehen Neonazis in Aarau, Neonazis in Seegräben und Rechte ziehen zusammen mit Rechtsextremen durch Seegräben.”

Aufnahmen der Demonstration in Seegräben bestätigen die Sorgen der JUSO. Auf verschiedenen Bilder ist zu sehen, wie der Präsident und Parlamentarier der SVP Wetzikon, Rolf Müri, eine Zeit Seite an Seite mit der rechtsextremen Jungen Tat marschierte. Dario Vareni sagt: “Wir sind schon lange davon überzeugt, dass die SVP den Neonazis nahesteht. Doch wenn es für Rolf Müri keine Konsequenzen hat, dass er mit Neonazis marschiert, ist eine weitere Grenze überschritten!”

Die Spenden sollen nun dazu beitragen, die Leben von Asylsuchenden in der Schweiz zumindest ein bisschen besser zu machen. Sobald die JUSO die Spenden eingetrieben hat, will sie sie an Organisationen wie Schweizerische Flüchtlingshilfe, Freiplatzaktion Zürich oder Sea-Watch überweisen. Florine Mitondo, Vorstandsmitglied der JUSO Zürich, begrüsst die Aktion: “Antirassistischer Protest ist vielseitig und unglaublich wichtig. Diese Spendenaktion ist eine kreative Art, sich der rechten Hetze entgegenzusetzen.”
“Mit dieser Aktion haben wir gezeigt, dass wir uns nicht spalten lassen. Wir sind solidarisch mit Geflüchteten und Sozialhilfebezüger*innen. Asylpolitik kann nur sozialgerecht funktionieren”, meint Dario Vareni abschliessend.