JUSO protestiert gegen “Homo-Heilung” vor der Heilsarmee in Uster
Eine bunte Truppe an Menschen versammelte sich am Dienstag Morgen vor dem Sitz der Heilsarmee in Uster. Sie hielten Plakate mit den Aufschriften "Wie sind unheilbar Queer" und "Queerness ist keine Krankheit - eure Rückständigkeit ist unheilbar" in die Luft. Die JUSO Zürcher Oberland reagierte damit auf den Beitrag der SRF Rundschau “Plötzlich hetero?-Schweizer Seelsorger: innen wollen Betroffene umpolen” von Reporter Livio Christell, der am 25.1.22. veröffentlicht wurde. Im Beitrag ist deutlich zu erkennen, dass die Heilsarmee in Uster Konversionstherapien durchführt. Die Jungsozialist*innen machen damit auf die Gefahren der queer feindlichen Konversionstherapien aufmerksam.
Die Heilsarmee sieht zwar offiziell von Konversionstherapien ab, die SRF Reportage zeigt aber, dass diese Praxis trotzdem noch immer Gang und Gäbe ist, auch in der Heilsarmee in Uster. In der Reportage wollte ein Seelsorger “das Hingezogen fühlen zu Männern”, wie er es nannte, weg beten. In 67% der Fälle finden solche Therapien im Freikirchlichen Institutionen statt. Konversionstherapien sind alles andere als harmlos. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass diese Art der Behandlung bei den Betroffenen starke psychische Schäden verursachen kann und die Suizidalität steigert. “Menschenrespekt und Würde ist für uns gelebte Liebe”, so schreibt die Heilsarmee auf ihrer Website. “Einem Menschen das Gefühl zu geben, dass seine sexuellen Orientierung oder Identität falsch sei und diese fälschlicherweise mit allfälligen Traumata in der Vergangenheit zu verknüpfen, hat absolut gar nichts mit Würde zu tun. Es ist menschenverachtend und brandgefährlich.”, meint Olivia Geisser, Co-Präsidentin der JUSO Zürcher Oberland dazu. “Es ist 2022 und immer noch müssen, vor allem stark gläubige Menschen, ihr Queer-Sein verstecken und verdrängen. Sie fühlen sich auf Grund dessen falsch und nicht akzeptiert. Diese Missstände müssen dringend aufgeklärt werden”, ergänzt Anaïs Dolder, Vorstandsmitglied der JUSO Zürcher Oberland. Anstatt einen vermeintlichen Grund für die sexuelle Orientierung zu suchen, sollte mit der hilfesuchenden Person angeschaut werden, weshalb diese als störend empfunden wird. Die JUSO Zürcher Oberland ist überzeugt davon, dass Konversionstherapien in der Schweiz endlich verboten gehören. Damit senden wir das nötige Signal aus, dass diese Therapien äusserst gefährlich sind.