JUSO kritisiert Wetziker Stadtrat für Lichterlöschen
Die Juso Zürcher Oberland kritisiert den Entscheid der Stadt Wetzikon die Strassenbeleuchtungen ab 23:00 auszuschalten.
„Es kann nicht sein, dass die Sicherheit von Frauen, Non-Binären Menschen, Trans-Menschen und auch Männern geopfert wird“, findet Anaïs Dolder Co-Präsidentin der Juso Zürcher Oberland. Der Stadtrat ist sich einem gewissen Risiko bewusst, will dieses aber in Kauf nehmen: “Sollten wir nun feststellen, dass es nach 23 Uhr vermehrt zu Vorfällen kommt, müssen wir im Stadtrat diesen Entscheid überdenken”, so der Stadtrat Wetzikon. Die Position der Juso zu diesem Entschluss ist deutlich: „Das Risiko von sexuellen Übergriffen und anderen Gewalttaten einzugehen und dabei Menschenleben zu gefährden, ist schlicht unverantwortbar.“
Gemäss einer repräsentativen Umfrage von gfs.bern erlebte jede fünfte Frau in der Schweiz bereits ungewollte sexuelle Handlungen, mehr als die Hälfte der Befragten hat bereits Belästigung erfahren, dazu gehören ungewünschte Berührungen, Umarmungen oder Küssen. Allein im Jahr 2021 wurden im Kanton Zürich 2483 Straftaten «gegen sexuelle Integrität» verzeichnet. Die Dunkelziffer dürfte die Anzahl Straftaten allerdings verdoppeln. «Von Gewalt betroffenen und gefährdeten Menschen kann das Licht der Strassenlaternen ein wichtiges, wenn auch lange nicht hinreichendes Stück Sicherheit gewährleisten.» sagt Dolder.
Angesichts dessen sei es reiner Hohn, dass gleichzeitig die Weihnachtsbeleuchtung nicht ausgeschaltet werde. Tradition über die Sicherheit von Menschenleben zu stellen sei ein verachtenswerter Umgang mit der Energiekrise und keineswegs zielführend. Die Begründung vom Stadtrat: «Für viele ist das ein sehr emotionales Thema in der Weihnachtszeit.» Gemäss der Juso Zürcher Oberland wird hier die emotionale Bindungen zur Weihnachtsbeleuchtung höher gewichtet, als die Sicherheit der Menschen.
Die Juso will darauf aufmerksam machen, dass der Entscheid der Stadt Wetzikon die Rolle von Unternehmen vollkommen ignoriert. Die Leucht-Schriften, Beleuchuntgen von Schaufenstern und Ausleuchtung von Läden bei Nacht könnten ohne die Einbusse von Sicherheit abgeschalten werden.