JUSO Zürcher Oberland protestiert gegen steuerliche Bevorteilung des reichsten Prozents
“Für die 99% statt für Vögte wie Valentin” stand auf dem Transparent, mit dem die Jungsozialist*innen Zürcher Oberland am Mittwoc habend vor der Haustür des schweizerischen Arbeitgeberpräsidents, Valentin Vogt, aufkreuzten. Damit protestierten sie gegen die privilegierte Besteuerung von Aktiengewinnen und Dividenden, von der auch der Hombrechtiker Multimillionär erheblich profitiert.
Im April forderte der Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes mit einer befremdlichen Behauptung weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen: Bis zu 30'000 tägliche Neuinfektionen mit dem Coronavirus verkrafte der Schweizer Gesundheitsapparat, seien die Risikogruppen einmal geimpft.
Diese Aussage war nicht nur faktisch falsch, wie die Berner Zeitung in einem Artikel nachwies, sie verharmloste auch die Gefahren einer Corona-Infektion bei Personen, die keiner Risikogruppe angehören: Die Langzeitfolgen infolge einer Ansteckung, auch Long-Covid genannt, können durchaus auch bei Nicht-Risikopersonen verheerend ausfallen und ein normales Leben verunmöglichen. Vor allem Arbeitende, die nicht im Homeoffice arbeiten können oder dürfen, wären durch Vogts Strategie dem Risiko einer einschneidenden Beeinträchtigung durch Long-Covid ausgesetzt gewesen.
“Valentin Vogt trifft für seinen eigenen Profit als Grossaktionär Falschaussagen, deren Folgen die Gesundheit der arbeitenden Bevölkerung immens gefährden", kommentiert der Hombrechtiker Jonathan Daum, Sekretär der JUSO Zürcher Oberland.
Die JUSO Zürcher Oberland prangert mit der Aktion den Umstand an, dass das Vermögen des reichsten Prozents, zu dem auch Valentin Vogt gehört, während der Coronapandemie gewachsen ist. Die unteren 99% seien gleichzeitig durch Kurzarbeit, Entlassungen und Schliessungen von kleinen Familienunternehmen und KMU in Not geraten. Olivia Geisser, Co-Präsidentin der JUSO Zürcher Oberland meint dazu: "Superreiche sitzen die Pandemie in ihren von Dividenden und Aktiengewinnen finanzierten Villen aus - und die 99% sollen mit ihrer Gesundheit dafür zahlen!" Dass Kapitaleinkommen, die Hauptquelle des Einkommens der Superreichen, im Vergleich zum Lohn der Arbeitenden auch noch privilegiert besteuert wird, passt der JUSO nicht. Sie fordert in Form der 99% Initiative, die im September zur Abstimmung kommt, dass auf Kapitaleinkommen ab einem Freibetrag von 100'000 Franken pro Jahr eine deutlich erhöhte Bemessungsgrundlage angewandt werden soll. Der steuerliche Mehrertrag wäre zweckgebunden und könnte beispielsweise eine Erhöhung des steuerlichen Freibetrags für Arbeitende eingesetzt werden.