Demo gegen die queerfeindliche Kündigung in Pfäffikon

24.04.2024

Eine Allianz aus der regionalen JUSO, den jungen Grünen und weiteren Organisationen ruft zur Demo auf. Anlass ist die Kündigung eines schwulen Lehrers, der aufgrund seiner Sexualität von fundamentalistischen und wertkonservativen Eltern angefeindet wurde, welche ihren Hass mit einer angeblich unangemessenen Gestaltung des Sexualkundeunterrichts begründeten. Am Samstag um 14:00 wollen sich die Demonstrierenden in Pfäffikon ZH versammeln.

Die queerfeindliche Grundstimmung, die auffällig in den USA, genauso aber auch in der Schweiz bemerkbar sei, mache nicht Halt vor dem Zürcher Oberland, so schreibt es das Demonstrationskomitée in seiber Medienmitteilung. Im Gegenteil: im Oberland treffe die Hetzte gegen queere Menschen auf besonders fruchtbaren Boden. Grund dafür seien unter anderem die Menge an freikirchlich-fundamentalistischen Institutionen und die in den letzten Jahren neu aufgebauten rechts-esoterischen Bildungseinrichtungen.

Die Folgen dieser gefährlichen Stimmung werden an diesem Fall einmal mehr deutlich, meint das Komitée. Ein kompetenter und beliebter Lehrer wird gekündigt aufgrund seiner Homosexualität. Durch Druck auf Lehrperson, Schulleitung und Schüler*innen sei es den Eltern gelungen ihre queerfeindliche Hetze bis zur Kündigung zu treiben. Die Schüler*innen seien durch die Eltern für ihre queerfeindliche Diskriminierung instrumentalisiert worden, indem mittels vermeintlichen Erzählungen der Kinder unhaltbare Anschuldigungen gegen den Lehrer erhoben worden seien.

«Allen queeren Menschen steht Schutz vor Diskriminierung zu, doch besonders queere Kinder gilt es vor solcher Hetze zu schützen», so Silas Muggli, Vorstandsmitglied der Juso Zürcher Oberland. Unterschätzt werden dürfe nicht zuletzt die Bedeutung einer solchen Kündigung für die Schüler*innen. Ein solcher Entscheid bedrohe die Existenz und die Identität von queeren Kindern und legitimiere Hass und Diskriminierung gegen sie. Ausserdem sorge dieser nachhaltig dafür, dass sich Lehrpersonen im Sexualkundeunterricht nicht mehr getrauen, frei über die Vielfalt von Sexualität und Identität zu sprechen. Für die heranwachsenden Kinder sei das verheerend.

Statt ihre queeren Lehrpersonen und Schüler*innen zu schützen, habe sich die Schulleitung in widersprüchlichen und ausweichenden Argumentationen verloren und den betroffenen Lehrer, sowie die gesamte Schule, im Stich gelassen. Schlimmer, sie habe dem Druck aus Hass und Diskriminierung nachgegeben und sende so ein unmissverständliches Signal: Am Obermatt habe es anscheinend Platz für queerfeindliche Diskriminierung. «An einer staatlichen Schule haben fundamentalistische Ideologien nichts zu suchen und ihre Weltbilder dürfen auf keinen Fall den Unterrichtsinhalt diktieren» meint Nadja Wirth, CoPräsidentin der Jungen Grünen Zürcher Oberland.

Demo gegen die queerfeindliche Kündigung in Pfäffikon
Demo gegen die queerfeindliche Kündigung in Pfäffikon